Wallonerkirche

Die Grundsteinlegung der Wallonerkirche erfolgte im Jahr 1285. Diese evangelische Bruchsteinkirche mit gotischem Stil wurde von Brüdern des Augustinerordens errichtet. Sie erstreckt sich über 65 Meter Länge und ist 20 Meter hoch. Der ursprünglich gewölbte Langchor, der heute von einer Holzbalkendecke bedeckt ist, wurde im 14. Jahrhundert um eine kleine Kapelle am südlichen Teil erweitert. Der achteckige Turm an der Westseite stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Ritter Werner Feuerhake, einer der bedeutendsten finanziellen Unterstützer, wurde während der Bauzeit im Jahr 1311 in der noch unfertigen Kirche beigesetzt. Die Einweihung fand 1366 in Anwesenheit des Erzbischofs Dietrich statt.

Im späten 14. Jahrhundert wurde in der Wallonerkirche ein Jubiläums-Ablassjahr abgehalten, genehmigt vom Papst Bonifatius IX und vom 1. September 1395 bis zum 31. August 1396 dauerte. Dies verlieh Magdeburg eine besondere Gnadenstätte und zog zahlreiche Pilger an.

Reformation

Während der Reformation predigte Martin Luther hier im Jahr 1524 und war im angrenzenden Kloster untergebracht. Die Einnahmen aus dieser Zeit trugen unter anderem zum Bau des Turms bei. Im selben Jahr übergab der letzte Prior das Kloster an die Stadt Magdeburg, wodurch der Orden aufgelöst wurde und das Kloster für verschiedene Zwecke genutzt wurde.

Dreißigjähriger Krieg

Trotz der Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg blieb die Wallonerkirche bis auf einen Dachbrand weitgehend unversehrt. Das Gewölbe und der Innenraum blieben intakt, sodass die Kirche am 1. Adventssonntag 1632 wieder für Gottesdienste geöffnet werden konnte. Aufgrund des fehlenden Dachs durchfeuchtete das Gewölbe, und 1639 musste die Kirche aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.

Beginn der wallonischen Kirchengemeinde

Die Restaurierung begann erst im Jahr 1690 und wurde am 2. Dezember 1694 abgeschlossen. Seit dieser Zeit wurde die Kirche von der wallonisch-reformierten Gemeinde genutzt und als Wallonerkirche bezeichnet. Eine neue, 500 Pfund schwere Glocke wurde zu Pfingsten 1699 geweiht. Die Orgel von Philipp Wilhelm Grüneberg wurde 1754 eingeweiht und blieb rund 100 Jahre in Betrieb, bevor sie 1850 außer Dienst gestellt wurde.

Während des Siebenjährigen Kriegs und der französischen Besatzung diente die Kirche als Speicher und Proviantlager. Ab 1851 begannen die Reparaturen, und am 13. März 1853 wurde die Kirche der Gemeinde zurückgegeben. Eine Heizung wurde 1894 installiert, und 1904 erhielt die Kirche eine neue Orgel.

Nachkriegszeit

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Wallonerkirche stark beschädigt, und 1951 wurde der Triumphbogen zugemauert, um den Einsturz des Turms zu verhindern. Der Wiederaufbau begann erst 10 Jahre später, und am 20. Oktober 1968 wurde der erste Gottesdienst in der Wallonerkirche abgehalten. Der Turm wurde 1978 von einem Blitz getroffen, und die Sanierungsarbeiten dauerten bis 1991. Nach der Wende wurde eine neue Orgel eingebaut und am 19. Juni 1994 geweiht.

Anfahrt Wallonerkirche

Für die Anfahrt mit dem Bus nutzen Sie die Linie 73 und steigen an der Haltestelle „St Petri“ aus. Mit der Straßenbahn können Sie die Linien 1, 2, 5, 8, 9, 10 bis zur Haltestelle „Am Katharinenturm“ nehmen und dann etwa 700 Meter nach Osten zum Petriförder laufen. Mit dem Auto empfiehlt sich der Parkplatz am Petriförder, von dem aus Sie zur Wallonerkirche gehen können.

Kurzinfo Wallonerkirche

  • 65 Meter Länge
  • 20 Meter Höhe
  • 1285 Grundsteinlegung
  • 1366 Einweihung
  • 1524 Martin Luther predigt mehrmals in der Walloner Kirche
  • 1968 Erster Gottesdienst nach der Zerstörung in 1945

Adresse

Wallonerkirche
Wallonerberg
39104 Magdeburg

Büro:
Altstadt- bzw. Reformierte Gemeinde (St.Augustin)
Neustädter Straße 6
39104 MagdeburgTelefon: 0391 – 5 43 46 13

Öffnungszeiten Wallonerkirche

Gottesdienste
sonntags und feiertags 9.30 Uhr

Gemeindebüro
dienstags und donnerstags von 10 Uhr bis 12 Uhr

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