Pauluskirche

Die Pauluskirche, ein Gotteshaus im Stadtteil „Stadtfeld Ost“ von Magdeburg, wurde in den Jahren 1894 bis 1896 erbaut. Gewidmet ist sie dem Apostel Paulus. Die Notwendigkeit zum Bau dieser Gemeindekirche entstand, als die wachsende Bevölkerung westlich der Festung Magdeburg im Jahr 1888 einen eigenen Pfarrer erhielt und kurz darauf sogar einen zweiten zur Unterstützung. Man entschied sich für den Bau einer eigenen Kirche und schrieb einen Architekturwettbewerb aus, bei dem die Kosten auf 200.000 Mark festgelegt wurden.

Die Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth aus Berlin überzeugten die Jury und wurden mit der Planung beauftragt. Die Magdeburger Baumeister Heinrich Cornelius und Emil Jaehn, die den dritten Platz im Wettbewerb mit ihrem eigenen Entwurf belegten, führten den Bau von 1894 bis 1896 aus. Das dreieckige Grundstück von nur 1.770 Quadratmetern erwies sich als schwierig, weshalb der Kirchturm an die Nordseite des Kirchenschiffs verlegt werden musste. Der Bau begann am 14. September 1894, die Grundsteinlegung folgte am 31. Oktober 1894, und die Schlussabnahme erfolgte am 25. September 1896.

Die Pauluskirche wurde im neugotischen Baustil errichtet. Sie ist zweischiffig und mit Ummendorfer Sandstein verblendet, ähnlich wie der Magdeburger Dom. Der Turm hat einen quadratischen Grundriss und eine schlanke achteckige Spitze. Das schmale Seitenschiff wurde an die Nordseite des Hauptschiffs angefügt. Das Kirchenschiff ist mit Kreuzrippengewölben geschlossen und die Fassade ist im neugotischen Stil gestaltet, mit Kapitellen, Mosaiken und Fensterteilungen. Das Satteldach und die Turmspitze sind mit Schiefer gedeckt.

Die Kirche wurde ursprünglich für 900 Personen ausgelegt, weshalb zwei Emporen vorgesehen waren. Heute verläuft eine Empore an den Wänden des Hauptschiffs, getragen von Granitsäulen.

Die romantische Orgel mit 30 Registern wurde 1896 von Orgelbaumeister W. Rühlmann aus Zörbig erbaut, und das Gehäuse und der Prospekt wurden vom Hofbildhauer Künsch aus Wernigerode gestaltet.

Die Sanierung der Pauluskirche

In den 1960er Jahren erhielt die Kirche einen unansehnlichen weißen Innenanstrich, und aufgrund von Material- und Finanzmängeln in der DDR wurde die Pflege der Außenhaut vernachlässigt. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung konnte die Totalsanierung des Gebäudes durch Spenden, Fördermittel und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ermöglicht werden. Zwischen 1997 und 2002 wurden für 2,3 Millionen Euro die Fassade erneuert und der Innenraum erhielt seine historische Farbgestaltung zurück. In einer zweiten Phase wurden das Dach und der Turm erneuert.

Kurzinfo Pauluskirche

  • 1894 Baubeginn
  • 1896 Fertigstellung
  • 1960 – 1970 Innensanierung
  • 1997 – 2002 Fassadensanierung
  • Baustil Neugotisch

Adresse

Kirchspiel West
Goethestr. 28
39108 Magdeburg

Email: kirchspiel.west@gmx.de
Telefon: 0391 – 733 31 66

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