Kloster Unserer Lieben Frauen

Das Kloster „Unserer lieben Frauen“ liegt inmitten der Altstadt von Magdeburg und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Doms, des Hundertwasserhauses und des Landtagsgebäudes. Diese Klosteranlage zählt zu den bedeutendsten romanischen Bauwerken in Deutschland.

Die Geschichte

Die Ursprünge des Klosters gehen auf die Jahre 1015 bis 1018 zurück. Ursprünglich handelte es sich wahrscheinlich um einen Holzbau, doch aufgrund einer gefälschten Gründungsurkunde ist dies nicht eindeutig nachgewiesen. Ab 1063/64 entstand ein dreischiffiger Basilikabau mit flachem Dach. Im Jahr 1129 übereignete Erzbischof Norbert von Xanten das Kloster dem frisch gegründeten Prämonstratenserorden, und 1130 wurde das Alexius-Hospital an das Kloster übergeben. Unter Albrecht dem Bären erhielt das Kloster im Jahr 1151 die Schenkung mehrerer Dörfer. Beim Stadtbrand von 1188 erlitt auch die Marienkirche des Klosters Schäden.

Am Karfreitag des Jahres 1207 brannte der alte Magdeburger Dom nieder. Daher wurde die Marienkirche des Klosters Unserer Lieben Frauen schnell zur neuen Kathedrale ernannt. Zwischen 1220 und 1240 fanden umfangreiche Umbauten statt, um gotische Elemente in die Kirche zu integrieren. Das Mittelschiff erhielt ein Kreuzrippengewölbe, und in den Seitenschiffen wurden Kreuzrippengewölbe installiert. Der romanische Charakter der Kirche wurde jedoch bewahrt.

Im Jahr 1445 wurde das zuvor abgebrannte Dormitorium wiederaufgebaut, und 1500 erfolgte die Erneuerung des Chorgewölbes. Zu dieser Zeit beherbergte das Kloster auch eine Druckerei, und es wurde ein Gasthaus errichtet. Im Jahr 1506 entstand die Wallfahrtskapelle zum Ölberg auf dem Kirchhof.

Während des Schmalkaldischen Kriegs wurde das Kloster 1546/1547 geplündert, und der Rat der Stadt übernahm die Kontrolle über die Marienkirche, die er bis 1558 behielt. Während der Belagerung der Stadt durch kaiserliche Truppen im Jahr 1550/1551 wurde das Dormitorium erneut beschädigt. Als Tilly Magdeburg am 10. Mai 1631 erstürmte und weitgehend zerstörte, blieb das Kloster vergleichsweise verschont und wurde vor Plünderungen geschützt.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 1945 der westliche Flügel der Klausur und das Dach der Kirche bei Luftangriffen zerstört. Zwischen 1947 und 1949 erfolgte der Wiederaufbau des Chors der Marienkirche, und 1948 wurde die Orgelempore abgerissen.

Ausstattung

Die Konzertorgel wurde am 21. September 1979 eingeweiht. Dieses Instrument mit 62 Registern auf vier Manualen und Pedal wurde von der Orgelbaufirma Jehmlich erbaut. Die Spieltrakturen sind mechanisch, während die Registertrakturen und Koppeln elektrisch gesteuert werden.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 schuf der Bildhauer Werner Stötzer 1992 eine weitere Bronzerelieftür für den unteren Kreuzgang. Die Restaurierung der Krypta erfolgte 1994, gefolgt von der Sanierung des Kreuzgangs im Jahr 1999. Im Jahr 1993 wurde das Kloster zum Mittelpunkt der neu geschaffenen „Straße der Romantik“ erklärt.

Anfahrt Kloster Unserer Lieben Frauen

Wenn Sie sich vor dem Hundertwasserhaus auf dem Breiten Weg befinden, gehen Sie einfach links daran vorbei und etwa 200 Meter geradeaus, um das Kloster zu erreichen. Vom Domplatz aus gehen Sie rechts am Landtagsgebäude vorbei, und nach etwa 100 Metern werden Sie bereits das Kloster „Unserer lieben Frauen“ erreichen.

Kurzinfo Kloster Unserer Lieben Frauen

  • 1015 – 1018 Erbauung des Klosters in Holzbauweise
  • 1064 Fertigstellung des Steingebäudes
  • 1207 nach dem Brand im Dom wird die Marienkirche zur Kathedrale ernannt
  • 1506 die Wallfahrtskapelle zum Ölberg auf dem Kirchhof wird gebaut
  • 1546 während des Schmalkaldischen Kriegs wurde das Kloster geplündert
  • 1945 Teile des Klosters werden bei Luftangriffen zerstört

Adresse:

Kunstmuseum Kloster Unserer Lieben Frauen Magdeburg
Regierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg

E-Mail: sekretariat@kunstmuseum-magdeburg.de
Tel: 0391 – 56 50 20

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