Johanniskirche in Magdeburg

Über die Entstehung der Johanniskirche in Magdeburg gibt es nur begrenzte Informationen. Es ist bekannt, dass sie zwischen 936 und 941 errichtet wurde, da sie erstmals am 21. April 941 in den Dokumenten dieser Zeit erwähnt wurde. Otto I. schenkte sie den Mönchen des Moritz-Klosters. Es wird angenommen, dass unter Erzbischof Hartwig im Jahr 1082 eine mögliche Wiedererrichtung der Kirche erfolgte.

Die Kirche erlitt bereits 1188 Schäden durch einen Stadtbrand und wurde 1207 erneut durch Feuer zerstört. Sofort begann man mit dem Wiederaufbau, der 1238 abgeschlossen war. Doch nur ein Jahr später wurde sie erneut durch ein Großfeuer beschädigt.

Am 27. Juli 1451 wurde die Kirche von einem Blitz getroffen, was zur Zerstörung beider Türme und eines Teils des Hauptschiffs führte. In den darauffolgenden Jahren wurde die Kirche erneut aufgebaut, und 1468 wurde die Apostelglocke von Meister Heinrich gegossen. Nachdem Martin Luther am 26. Juni 1524 in der Johanniskirche gepredigt hatte, wurde Magdeburg protestantisch.

Ein starker Sturm am 26. November 1630 ließ einen der beiden Türme auf das Hauptdach stürzen. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ ebenfalls seine Spuren und führte zur Zerstörung großer Teile von Magdeburg, einschließlich der Johanniskirche. Der Wiederaufbau begann erst 1641, wobei zunächst Spenden gesammelt wurden. Neben der Kirche wurde eine provisorische Holzkirche errichtet, und das Richtfest wurde am 1. Februar 1644 gefeiert. Im Jahr 1648 erhielt die Kirche ein Taufbecken und ein Jahr später zwei Glocken. 1886 wurde westlich der Kirche das Lutherdenkmal von Emil Hundrieser eingeweiht, um an die Predigt Martin Luthers zu erinnern.

Am 28. September 1944 erlitt die Johanniskirche während eines alliierten Luftangriffs fünf schwere Treffer. Bei einem weiteren großen Luftangriff auf die Magdeburger Innenstadt am 16. Januar 1945 wurde die Johanniskirche erneut schwer beschädigt. Es blieben nur die Außenmauern und Reste der Türme stehen. Die Ruinen blieben bis 1953 unverändert. Dann begannen die ersten Aufräumarbeiten, wobei die Vorhalle mit einem Flachdach versehen und der Nordturm wieder aufgebaut wurde. 1968 wurde die Ruine der Stadt Magdeburg geschenkt. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde das Kuratorium für den Wiederaufbau der Johanniskirche gegründet, das schließlich den Wiederaufbau der Kirche in die Hand nahm. Nach zahlreichen Arbeiten zur Wiederherstellung wurde die Johanniskirche am 2. Oktober 1999 wiedereröffnet.

Heute dient sie als Veranstaltungsort und wird von der MVGM GmbH verwaltet, die verschiedene Events in der Kirche durchführt. Besucher können die Kirche während der Öffnungszeiten betreten und sogar den Südturm besteigen, um eine wunderbare Aussicht zu genießen.

Anfahrt Johanniskirche in Magdeburg

Die Johanniskirche befindet sich gegenüber dem Allee-Center an der Strombrücke, was ihre Lage leicht erkennbar macht.

Wenn Sie mit dem Auto anreisen, folgen Sie dem Magdeburger Ring und nehmen die Ausfahrt in Richtung Hauptbahnhof. Lassen Sie den Bahnhof auf der Ernst-Reuter-Allee jedoch rechts liegen. Überqueren Sie zwei Kreuzungen geradeaus, und schon sehen Sie auf der rechten Seite das Allee-Center und etwas weiter die Johanniskirche auf der linken Seite. Es stehen Ihnen zwei Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Für beide Optionen biegen Sie an der nächsten Kreuzung links ab und dann sofort wieder rechts. Direkt rechts finden Sie einen Parkplatz oder Sie können weiterfahren und rechts in die Tiefgarage des Allee-Centers einbiegen.

Da die Johanniskirche sich in zentraler Lage befindet, können Sie fast alle Straßenbahnen nutzen, um dorthin zu gelangen. Sie haben die Wahl zwischen den Linien 1, 2, 4, 5, 6, 8, 9 oder 10. Die Linien 4 und 6 halten direkt am Allee-Center, während die anderen Linien am Karstadt halten, von wo aus Sie über den Marktplatz direkt zur Kirche gelangen können.

Kurzinfo Johanniskirche in Magdeburg

  • 936 – 941 Bau der Johanniskirche
  • 941 erste urkundliche Erwähnung
  • 1207 Zerstörung bei einem Stadtbrand
  • 1238 Fertigstellung der wieder aufgebauten Kirche
  • 1524 Luther predigt in der Johanniskirche
  • 1945 Schwere Treffer bei einem Luftangriff
  • 1953 erste Aufräumarbeiten
  • nach 1990 Wiederaufbau
  • 1999 Einweihung

Öffnungszeiten

November bis Februar: 10.00 bis 17.00 Uhr
März bis Oktober: 10.00 bis 18.00 Uhr
Besichtigungen sind außer montags und an Tagen mit Veranstaltungen möglich.

Adresse:

Johannisbergstraße 1
39104 Magdeburg
Tel: 0391 – 5934-450

Führungen

Führungen durch die Johanniskirche sind
– außer montags und an Tagen mit Veranstaltungen –
möglich. Bitte wenden Sie sich zur Termin- und Preisabsprache an die:

Touristeninformation Magdeburg (TIM)
Frau Mantzsch
Ernst-Reuter-Allee 12
Tel. 0391 8380-401 und -408
Fax 0391 8380-430
E-Mail: stadtfuehrung(dot)mantzsch(at)magdeburg-tourist(dot)de
– November bis März:
Mo.-Fr. 10.00 bis 18.00 Uhr / Sa. 10.00 bis 15.00 Uhr
– April bis Oktober:
Mo.-Fr. 10.00 bis 18.30 Uhr / Sa. 10.00 bis 16.00 Uhr

Ein Kommentar

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