Graffiti an Bauwerken

In Magdeburg gibt es einige schöne Graffiti an Bauwerken. Das sind natürlich nicht irgendwelche Schmierereien. Im Gegenteil, es kann recht sinnvoll und verschönernd sein, sich Graffiti auf bestimmte Gebäude bzw. Gebäudeteile gesprayed zu bekommen. Besonders auf uni-grauen Betonoberflächen bringen sie Leben und Wärme in unsere Umwelt. Ob es eine Fabrikhalle, eine Gartenmauer oder eine Schallschutzwand ist. Man bestellt sich die Sprayer jetzt schon im Vorhinein, um nachträgliches „wildes“ Sprayen zu vermeiden. Und der Vorteil, man hat wenigstens Einfluss darauf, was für Motive erstellt werden.

Graffiti an Bauwerken – Gartenmauern im Kirschweg

Der Kirschweg in Magdeburg ist auch ein Unikat. Eine Gartenmauer über mehrere Grundstücke hinweg mit Graffiti bearbeitet. Ganz nach dem Motto des Straßennamens „Kirschweg“ wurde über die Mauer von links nach rechts das „Kirschenjahr“ in Graffiti umgesetzt. Man kann  die Kirschblüte bewundern, danach das heranreifen der Kirschen bis zur Ernte. Und man hat es so lebensecht dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammen läuft. Es wurde mit einem Schriftzug daran erinnert, das die Gartenstadt seit 1909 existiert. Diese Wand muss man gesehen haben. Und ausgeführt haben diese Graffiti die Leute von Strichcode.de.

Hauseingänge in der Herrmann-Hesse-Straße

Dies sind natürlich keine Stromkästen, das sind die Hauseingänge eines großen Mietshauses. Jeder der Eingänge bekam von Strich-Code.de seine eigene Graffiti-Blume. Einer hat sogar einen Marienkäfer bekommen. Wenn man von unten am Gebäude entlang schaut sehen die Graffiti-Eingänge aneinander gereiht genial aus. Dies wurde 2010 für die MWG realisiert.und wertet die Wohnlandschaft in der Hermann-Hesse-Straße auf jeden Fall auf. Es darf ruhig mehr davon geben. Und nicht nur von der MWG.

Widerlager der Friedensbrücke – Die südliche Brücke des Friedens

1901 begannen die Bauarbeiten zur „Herrenkrugbrücke„. Mangels ausreichender Finanzen wurde sie in Holz gebaut. Sie hatte eine Länge von 217 Meter und 11 Öffnungen in der Tragwerkskonstruktion.

1933 begann man mit der Errichtung einer massiven Brücke. Diese wurde 1934 in Betrieb genommen. Sie nannte sich „Brücke der Magdeburger Pioniere“. Sie wurde in 1945 von deutschen Soldaten gesprengt und zwischen 1947 und 1950 wieder errichtet. Ab da nannte sie sich „Brücke des Friedens“.

Nach der Fertigstellung der nördlichen Brücke in 1996 wurde der Überbau der Brücke gesprengt und erneuert. Ab da bestand die „Friedensbrücke“ aus zwei Brücken.

Die nördliche Brücke des Friedens

Auf Grund des ständig wachsenden Straßenverkehrs und der in 1999 geplanten BuGa begann man in 1996 mit dem Bau der nördlichen Brücke des Friedens. In 2001 wurde noch die Skulptur „Daphne“ an ihrem Ostufer aufgestellt.

Brückenwiderlager der Friedensbrücken

Die beiden Friedensbrücken am Süd-West-Ende des Elbauenparks führen die 4 Spuren der B1 sowie die beiden Spuren der Straßenbahn über die alte Elbe.

Aber man muss schon als Fußgänger oder Fahrradfahrer über die Brücken fahren und sein Augenmerk auf die Landschaft seitlich richten, um eventuell ein klein wenig von dem  zu erhaschen, was sich einem unter den Brücken offenbart. Wenn Sie die Friedensbrücken von Westen her überqueren, dann biegen Sie gleich danach in die Turmschanzenstraße. Folgen sie auf der Uferseite dem Rad- und Gehweg und wenn Sie dann an eine Abzweigung kommen, die nach rechts Richtung den Friedensbrücken am Ufer entlang geht, dann folgen sie diesem Weg bis zu den Brücken.

Sie stehen dann vor den Betonwiderlagern der Friedensbrücken. Und vor Ihnen erscheint die „Graffiti-Elbgalerie“ von „Sone 93“. Alle vier Widerlager der beiden Friedensbrücken  wurden mit vier verschiedenen Themen gestaltet. Diese lauten:

  • our distinguished cast„, Südbrücke – Ostwiderlager
  • Elbgalerie„, Nordbrücke – Ostwiderlager
  • C2B„, Nordbrücke – Westwiderlager
  • …übers Meer…„, Südbrücke – Westwiderlager

Es ist eine wundervolle Graffitilandschaft entstanden, welche die graue Eintönigkeit verschwinden lässt  und den Betrachter in den Bann zieht.

Größtes Kaffee-Graffiti Deutschlands – Kaffee-Graffiti der Firma Röstfein

Von August bis Oktober 2010 entstand dieses Kunstwerk zur Geschichte des Kaffee’s. Der Magdeburger Künstler „POke“ kreierten die Welt des Kaffee’s vom Anbau der Bohnen über die Ernte, den Transport und die Verarbeitung bis hin zum Genuss. „Poke“ sprühte dieses Graffiti in über 30 Farben und verbrauchte dabei 800 Spraydosen.

Im Einzelnen zeigt das Graffiti die Kaffeebohnen am Kaffeestrauch in Mitten der brasilianischen Natur, einen Kaffeepflücker beim Prüfen der Bohnen, brasilianische Frauen beim Trocknen der Bohnen, Plantagenarbeiter beim Verpacken der Bohnen, einen Kaffeesack, ein Containerschiff, den Verladehafen, eine Kaffeemaschine sowie ein Frauengesicht beim Kaffeegenuss. Auf dem letzten Bild ist eine Kaffeemühle und der Spruch: „…röstfein muss mein Kaffee sein!“ Und die im Vordergrund stehenden Elektrokästen hat man gleich mit bearbeitet und ihnen die Kaffeepflanze sowie die Produkte der Firma RÖSTfein auf gesprüht.

Wandgraffiti Neustädter See

Dieses wirklich gelungene Wandgraffiti ist aus einer Not heraus geboren worden. Man wollte die Wand der Bärenapotheke sowie den „Klo-Keller“ am Neustädter Platz verschönern.

Anfang 2011, nachdem die Anregung dazu von der Bürgersprechstunde und auch der AG Gemeinwesen Neustädter See kamen, beschloss man die Fassade der Bärenapotheke sowie des „Klo-Kellers“ zu verschönern und hatte auch schon einen Entwurf von „Strich-Code“ vorliegen. Dieser war der Favorit aus einem Pool von Vorschlägen. Umgesetzt wurde das Ganze verwaltungstechnisch von der Stadtteilmanagerin Jessica Zedler und künstlerisch von der Firma „Strich-Code“. Wenn man den Neustädter Platz heute sieht, kann man sich gar nicht vorstellen wie der Bereich „Fassade Bärenapotheke“ einmal ausgesehen hat.

Graffiti an Bauwerken – Heizzentrale im Quittenweg

Diese Heizzentrale steht im Quittenweg, und wird eigentlich von viel zu wenig Menschen gesehen. Als Motive sind eine Blumenwiese, die in des Weltall übergeht. Die Ausführung hatte die StrichCode.de, welche sich in ganz Magdeburg verewigt hat. Nur schade, dass der Untergrund nicht mit soviel Liebe zum Detail erstellt wurde wie die Oberfläche. Mein Lieblingsdetail ist der Astronaut, welcher wirklich sehr gur gelungen ist.

Graffiti an Bauwerken – Durchfahrt Westernplan

Die Wohnsiedlung Westernplan,  welche ihren Baubeginn 1923 hatte, ist eine damals neuen städtebaulichen Konzeption. Sie zielte darauf ab, die Wohnstädten ähnlich einer Gartenkolonie mit viel Grünbereich und genügend Wohnraum zu erstellen. Familien freundlich und etwas abgetrennt vom Umfeld. Die Randgebäude höher angelegt für die Abkapselung und niedrige Gebäude im Innenbereich mit Grünbereichen vor und hinter den Häusern. Da das Außengebäude in der Klopstockstraße an einem Stück durchgeht, musste man ja irgendwo ein Loch lassen, welches zur Durchfahrt zum Innenbereich dient.

Diese Durchfahrt in der Wohnsiedlung Westernplan ist so  gestaltet, dass sie einen Bereich für Kfz hat und links wie rechts ein durch jeweils drei dicken Pfeilern getrennten Gehwegen. Soweit nichts ungewöhnliches. Jedoch hat man sich für diese Durchfahrt etwas einfallen lassen. An beiden Wänden hat man ein Bilderbuchseite mit den verschiedenen Jahrzehnten der Siedlungsgeschichte  von Westernplan. Die Pfeiler haben eine  Natursteinstruktur erhalten und jeweils ein Schild.

Wie finden Sie diese Durchfahrt mit ihrem Graffiti?

Wenn  Sie die Olvenstädter Straße aus Richtung Bahnhof befahren kommen Sie nach knapp 1 Kilometer an eine abknickende Vorfahrt nach links. Dort fahren Sie gerade aus in die Ebendorfer Straße. Bis zur ersten Seitenstraße von rechts. Dort auf der Ecke steht ein Elektrokasten mit einer Computermaus als Graffiti drauf. Dort fahren Sie links in die Klopstockstraße und nach ca. 100 Meter stehen sie dann davor. Auf der linken Seite finden Sie dann die Gebäudedurchfahrt.

2 Kommentare

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